Westwärts Richtung Faro de Teno

Punta Teno Lighthouse
2013-05-14

Nach dem Frühstück ging es los ins Landesinnere. Leider fuhren wir die ganze Zeit in Richtung Wolkenwand. Wir wollten eigentlich einen kleinen Rundwanderweg in der Nähe von San Jose de Los Llanos nehmen, um mal wieder die Natur zu geniessen. Als wir ausgestiegen sind, ist uns aber beiden ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen. Aber nicht, weil wir Angst hatten, vielleicht verloren zu gehen, sondern weil es ARSCHKALT war. Unsere Langen Sachen und Jacken hatten wir natürlich im Hotel gelassen. Wir sind ja schließlich auf einer Sonneninsel. Naja, falsch gedacht. Um die sichere Erkältung abzuwenden, haben wir uns entschlossen, die Wanderung im Inland heute ausfallen zu lassen. Morgen müssen wir unbedingt unsere Wintersachen einpacken. Vielleicht kommt unsere Skiausrüstung ja auch noch zum Einsatz.

Wir haben uns entschieden, aufgrund der schlechten Wetterlage zum westlichsten Punkt, ein Leuchtturm, zu fahren. Los Silos lag auf dem Weg, und wir haben einen Abstecher gemacht. Das liegt an der Nordküste. Dort angekommen, brach die Sonne auch wieder durch die Wolken, und wir wurden gegrillt. Die Temperaturunterschiede waren echt krass.

Aufgrund der Hitze und des vorhandenen Freibades hat sich Sandra entschlossen im Freibad eine Abkühlung zu geniessen. Der Eintrittspreis war mit 1,50 Euro auch sehr human. Ich durfte kostenfrei mit rein, da ich nicht ins Becken wollte. Sehr nett vom Kassenmenschen. Ich habe mich dann in den Schatten verzogen und eine sowieso fällige Telefonkonferenz mitgemacht. Sandra ist ein paar Bahnen im 50m Becken geschwommen. Das Schwimmbad liegt direkt am Meer, hinter der Absperrung liegt sofort das Meer. Man hört auch die ganze Zeit den Atlantik mit voller Wucht gegen die Mauern krachen.

Nach Sandras Ausflug in die Fluten des Schwimmbades sind wir noch etwas durch die Bruthitze gelaufen, um die Umgebung zu erkunden. Dabei haben wir ein Walskelett entdeckt, das an der Küste aufgebaut war. Anscheinend ein Kunstobjekt.

Danach wieder ins Auto und weiter Richtung Westen. Teilweise kam ich mir vor, wie ein Pionier in alten Zeiten. Für die hieß es auch nur "nach Westen, koste es, was es wolle". Die Straßenverhältnisse auf der Insel sind streckenweise sehr gewöhnungsbedürftig. Man ist häufig auf Straßen unterwegs, die gerade mal einem Auto Platz bieten um sich zwischen zwei Häuserwänden durchzuquetschen. Mit dem ewigen auf und ab und links und rechts hat man auch meistens eine überraschende Begegnung mit dem Gegenverkehr, da dieser im Normalfall erst hinter einem Hügel oder Häuserecke auftaucht. Aber zumindest ist ein Mittelstreifen angedeutet, auch wenn das bedeuten würde, dass jedes Auto nur 1,20m breit sein dürfte...Sehr optimistisch. Hier braucht man echt Nerven, sich durch die Engen Gassen und Kurven zu schleusen.

Nach dem letzten bewohnten Haus in Richtung Leuchtturm tauchen Plötzlich Schilder auf: "Bei Regen und Wind besteht Gefahr durch Steinschlag! Durchfahrt verboten!". Anscheinend ist die Durchfahrt zum Leuchtturm gesperrt. Da vor uns ein Auto fuhr, haben wir die Schilder (auf deutsch, englisch und französisch) mal ignoriert. Der hefige Wind, der am Auto rüttelte, war sicher nur eine leichte Briese. Und geregnet hatte es ja auch nicht. Also Augen zu und durch. Da uns auch vereinzelt Autos wieder entgegenkamen, hofften wir, dass die Strecke zum Leuchtturm mit einem normalen PKW zu befahren war. Nach gut 10 Minuten, ohne Möglichkeit abzubiegen, kamen wir am Leuchtturm an. Der Besucherparkplatz war gerammelt voll. Von wegen gesperrt. Wir sind, soweit es ging, Richtung Leuchtturm. Dieser war eingezäunt, aber diesmal hat man die Absperrung respektiert.

Kurz vor dem Leuchtturm, mit Blick auf denselben, stand ein einzelnes, einsames Haus. Das konnte wohl tageweise gemietet werden. Sehr idyllisch gelegen, aber wirklich am Arsch der Welt. Aussderdem ging die ganze Zeit über ein starker Wind, so dass ein sitzen auf der Terrasse wohl kein Vergnügen sein durfte. Aber als Versteck für einen Serienkiller wäre die Location ideal.

Zurück ging es über Masca. Die quält sich über unzählige Serpentinen Straße hinauf, der Ausblick entschädigt aber für die Kurbelei. Die Abfahrt gestaltete sich ebenso kurvenreich, aber wir sind wieder wohlbehalten im Hotel angekommen.

 

  • Tolle Farben hier oben

  • Über der Küste hängen leider Wolken

  • Blick von El Tanque Richtung Küste

  • Stadtkern von Los Silos

  • Das Walskelett bei Los Silos

  • Ein Naturpool

  • Der Leuchtturm am westlichsten Punkt Teneriffas

  • Am Ende der Insel steht auch ein Haus

  • Beim Faro de Punta Teno

  • Kurzer Abstecher in die Seitenstrassen

  • Unser Wanderversuch bei El Palmar

  • Hier soll es einen Rundweg geben...

  • Und wieder Kakteen

  • Hier soll es irgendwie durchgehen...?

  • Rundweg nicht vorhanden, also zurück

  • Sandra in El Palmar

  • Eine Gruppe Musiker und Tänzer, die den Teufel verjagen wollen

  • Ein Erdrutsch?

  • Sieht schon gewaltig aus

  • Mal wieder Wolken

  • Auf dem Weg nach Masca

  • Die Serpentinen Richtung Masca