Heute geht es um 6:45 mit dem Bus nach Phnom Penh. Gestern beim Ticketkauf haben wir ausgemacht, dass der Bus uns am Hotel abholt. Um kurz vor Sieben hat der Rezeptionist noch mal bei der Busgesellschaft angerufen "Sorry, they forget you"...
5 Minuten später war der Bus dann doch da ;)
Nachdem unser Gepäck unsanft im Bauch der Busses verstaut wurde, stiegen wir ein.
Der Bus hatte seine besten Tage schon hinter sich, die schlechteren Tage waren aber auch schon gezählt. Normalerweise würd man ein Lebewesen in diesem Zustand einen würdigen Lebensabend gönnen... Aber er fährt ja noch.
Neben der ausgeschlagenen Lenkung und der zersprungenen Windschutzscheibe fiel uns auch die defekte Hydraulik lautstark auf.
Mit gefühlten 50 km/h schlingerten wir über die Landstrasse. Die genaue Geschwindigkeit war nicht zu ermitteln, da die Nadel des Tachos nicht mehr vorhanden war. Das permanent leuchtende, rote Lämpchen auf der Armatur deutete ich mal als "power on" und nicht als "bremsflüssigkeit prüfen"...
Während der Fahrt bemerkte ich auch noch den Riss im Fussboden, der sich durch den gesamten Gang im Bus zog. Die Metallplatten, die über den Riss genietet wurden, konnten das Sicherheitsgefühl auch nicht wiederherstellen.
Trotz aller Argumente, die dagegen sprachen, erreichten wir um 13:00 Uhr Phnom Penh.
Wir hatten die ganze Zeit im Bus überlegt, ob wir direkt weiter nach Sihanoukville sollten. Das wäre eine weitere Bustour über 5 Stunden. Da man uns in Battambang keine Weiterreise verkaufen konnte/wollte "fully booked", hatten wir uns schon auf eine Zwischenübernachtung eingestellt.
Nachdem wir unser Gepäck aufgenommen und diverse TukTuk Fahrer abgewimmelt hatten, ist Sandra am Busterminal erstmal zum Schalter gestürmt. Und siehe da, Sie kam mit Tickets nach Sihanoukville wieder zurück. Anfahrt um 14:30, somit hatten wir noch ca 1 Stunde Zeit etwas zu essen. Aufgrund der vorherrschenden chinesischen Restaurants und dem darin nicht vorhandenen WiFi, entschieden wir uns für KFC. Das WiFi und die Temperatur im Laden waren gut, das essen leider gewohnt schlecht. Irgendwie ist KFC nicht unser Laden. Weder in Deutschland, noch im Ausland.
Um 14:30 stiegen wir dann, diesmal wohl organisiert und mit Lautsprecherdurchsagen koordiniert, in den Bus ein. Der Bus machte diesmal einen erheblich vertrauenswürdigeren Eindruck. Dafür war diesmal die Klimaanlage kaputt. Naja, besser die Klima als die Bremsen ;)
Nach einer recht ereignislosen Fahrt kamen wir dann um 19:30 in Sihanoukville an.
Belagert von TukTuk-Schleppern haben wir einen Preis ausgehandelt um uns in das von Sandra vorab angfragte Hotel fahren zu lassen. Auf der Fahrt durch den Ort bekamen wir ein erstes Bild von Sihanoukville: Laut, voll, dreckig, hektisch. Hätte auch Llorett de Mar sein können. Mir wurde schon Angst und Bange.
Nach 5 Minuten Fahrt kamen wir im Hotel an. Schon auf dem Parkplatz wurde uns zugerufen "Do you have reservation?"
Natürlich hatten wir die. Dachten wir...
Am Counter wurde uns gesagt, es seien keine Zimmer mehr frei. Sandra kramte de emailverkehr raus und die diskussion begann. nach einigem hin und her stand fest: Sandra hat für morgen angefragt. Wir sind bis mittag ja davon ausgegangen, das wir die Nacht in Phnom Penh bleiben. Da hatte keiner on uns dran gedacht.
Wegen des Neujahrfestes waren auch fast alle Hotels in der Umgebung ausgebucht. So haben wie uns gegen 20 Uhr auf den Weg gemacht, eine Bleibe für die Nacht zu suchen.
Nach einigen erfolglosen Versuchen habe wir dann doch noch zwei Zimmer gefunden. In einer ziemlichen Absteige. Aber das war besser als nichts. Aufgrund der Feierlichkeiten haben viele Hotels auch die Preise erhöht. So auch unser Hotel. Statt 10 Dollar pro Nacht lag der Preis nun bei 25 Dollar. Ausserdem hatten die Zimmer nur einen Ventilator. Die Nacht war dementsprechend heiß.
Am nächsten Tag sind wir dann losgezogen und haben uns zum südlichsten Guesthouse bringen lassen. Wir haben gelesen, dass dort die Strände noch einsam sind. Und so war es auch! :)
Im dritten Guesthouse haben Sandra und ich einen Bungalow für 15 Dollar pro Nacht gefunden. Wir haben hier zwar auch nur einen Fan, aber die Häuser sind recht luftig gestaltet (Khmer Stil) und hier am Meer ist es nicht so drückend heiß. Und falls es uns doch zu warm werden sollte, können wir immer noch umziehen. Unsere Bekannten sind noch ein paar Guesthouses weitergezogen. Sie haben eines der wenigen hier am Strand mit Aircondition genommen, zahlen aber auch 10 Dollar pro Nacht mehr.
Ab jetzt heisst es ausruhen, Sonne und Einsamkeit geniessen :)