Grenzübergang

Bangkok, Thailand
2012-04-09

Um 4 Uhr klingelte der Wecker. Erfolglos. Wir waren schon wach. Schnell unsere Sachen gepackt und dann runter zum auschecken und zum Taxi. Wir hatten gestern abend eins geordert und waren schon gespannt, ob es pünktlich kommt.

Wir haben uns vorgenommen trotz Feiertag zum Busbahnhof zu fahren und hoffen, das trotzdem einige Busse Richtung Cambodia fahren. Mit etwas Glück könnten wir vormittags an der Grenze sein.

Noch während des Auscheckens kam das Taxi. Also Rucksäcke rein und los ging's. Die Straßen Bangkoks waren um die Zeit recht leer, und nach knapp 20 Minuten waren wir auch schon da. Der Taxameter blieb bei 97 Baht stehen. Inklusive Bestellgebühr, von der wir vorher schon wussten, wechselten 120 Baht den Besitzer. Mit den Rucksäcken ging es dann zum Schalter 25, an dem die regierungseigene Gesellschaft Tickets verkauft, vorbei an wild gestikulierenden, "hilfsbereiten", halboffiziellen Gestalten, die uns natürlich zu den viel besseren Bussen lotsen wollten, ohne zu wissen wo wir eigentlich hinwollten. Ignoranz war in diesem Fall unser Mittel der Wahl. Die Frau an Schalter 25 schickt uns aber mit einer farbrigen Handbewegung zum Nachbarschalter. Sie wollte uns damit zu verstehen geben, dass Sie kein Tickets verkaufen wollte. Am Nachbarschalter erhielten wir dann die Tickets nach Aranyaprahet, den Grenzort auf thailändischer Seite, im Austausch gegen 424 Baht. Unsere Frage nach der Abfahrtszeit wurde mit "Now" beantwortet, also mussten wir uns sputen, denn zum Bus waren es noch ein paar Meter. Um diese Uhrzeit und mit dem Gepäck kann ich mir schönere Aktivitäten vorstellen, als bei 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit einem Bus hinterher zu rennen...

Im Bus angekommen hiess es einen guten Platz auswählen. Ein guter Platz ist in diesem Fall auf derselben Seite, auf der die Thais sitzen. Sitzt man auf der anderen Seite, kann man sicher sein, wahrend der Fahrt von der Sonne gegrillt zu werden ;)

Von dem Umstand abgesehen, dass wir estmal eine Stunde Richtung Norden statt Richtung Osten gefahren und an jeder Milchkanne angehalten sind, war die 6 stündige Fahrt selbst soweit bequem. Interessant wurde es aber erst mit erreichen des Grenzgebietes.

Wir hatten uns ja voran informiert und sind dabei auch auf diverse schreckenverbreitende Urlaubsberichte über diesen Grenzübergang gestoßen. Demendsprechend groß war unsere vorab-Panik...

 

  • Unser Bus zur Grenze

  • gleich geht es los!

  • verschnaufen

  • Die Grenze ist in Sicht!

  • Hier gibt es das Visum für Kambodscha

  • Nur noch wenige Meter

Übertritt und hinter der Grenze

Poipet, Cambodia
2012-04-09

Vor Erreichen der Grenze (ca 40 und 60 km) stieg 2 mal ein Polizist ein, und kontrollierte die Pässe der Insassen. Nur unsere nicht. Hier wird wohl nach illegalen Kambodschanern gesucht, wobei ich mich frage, warum ein illegaler einen öffentlichen, streng kontrollierten Bus nehmen sollte. Mit diesem Gedanken scheine ich aber allein zu sein, denn kurz vor der Grenze gab es hinter uns eine kurze Diskussion und eine Person wurde aus dem Bus geführt. Der Bus fuhr weiter... mit einem Fahrgast weniger.

An der Grenze angekommen, es war mittlerweile 11:00 Uhr, wurden wir sofort eindringlich aufgefordert in diverse Gebäude zu gehen, Zwecks Visa-Formalitäten. Wir haben alle Aufforderungen standhaft ignoriert und sind mit unserem Gepäck Richtung Grenze gestiefelt. Die Schlepper, die von uns mit Nichtbeachtung gestraft wurden, ließen uns nach jeweils 30 m dann immer wieder in Ruhe. Die lange Schlange an der Thai- Grenze, in der sich die ganzen Thais angestellt hatten, um den Feiertag in den Casinos im Niemandsland zwischen Thailand und Cambodia zu verbringen, konnten wir zum Glück umgehen. Wir haben uns in der Schlange für "Departure Foreigners" angestellt. Insgesamt haben für die Ausreise 20 Minuten gebraucht.

Doch dann lag das Niemandsland vor uns...

Wir haben erstmal alles festgezurrt und haben dann festen Schrittes den Bereich zwischen Thailand und Cambodia betreten. Die berüchtigte Gesundheitsprüfstelle, die Touristen gegen eine kleine Gebühr auf Schweinegrippe untersucht, haben wir umlaufen, indem wir schnell die Strassenseite gewechselt haben. Dann sind wir ins Visabüro gegangen. Wir wurden hier nicht mehr von Schleppern belagert, das lag vielleicht an der frühen Uhrzeit, das sich noch niemand die Mühe machte. Die großen Reisebusse kommen alle erst gegen 13:00 Uhr hier an, da ist die Quote natürlich besser. Aber unser Glück.

Im Visabüro hat Sandra unsere Visa für Cambodia gekauft. Insgesamt waren ca. 10 Ausländer in der Halle. Als Sandra unsere Pässe abgegeben hat, wurden von Ihr pro Visum 20 Dollar und 100 Baht verlangt. Das Visum kostet nur 20 Dollar :)

Sandra hat auf die 20 Dollar gezeigt und die 100 Baht verneint. Das musste Sie insgesamt 3 mal wiederholen. Danach hat der Visabeamte den Preis akzeptiert ;)

Wenn jetzt viel los gewesen wäre, hätte er uns sicherlich lange warten lassen können, aber so hatten wir 2 Minuten später unsere Visa zum regulären Preis im Pass.

Der Gang zum "Visa-Stempelbüro" war dann ein easy-catch. Fingerabdücke abgegeben, Stempel eingesammelt und dann auf nach Cambodia!

Auf der Kambodschanischen Seite sind wir dann von Bus und Taxi-Schleppern angesprochen worden. Wir wollten mit dem Taxi weiter nach Siem Reap. In den Reiseberichten im Internet waren Preise zwischen 45 und 80 Dollar genannt. Uns wurde ein Taxi für 40 Dollar angeboten! Ich hätte am liebsten sofort zugeschlagen, aber Sandra meinte, wir sollten versuchen zu handeln. Der Taxifahrer bestand auf 40 Dollar, ich auf 30. Auch meine Argumente, dass ich eine Freundin habe, die teuer im Unterhalt ist, hat Ihn nicht überzeugt ;) Als ich aber mit dem Argument kam, dass er ja dann nicht mehr auf potentielle Kunden warten muss, ist er weich geworden und mir entgegen gekommen :)

Nach einigem hin und her, sind wir dann für 35 Dollar nach Siem Reap gefahren. Damit waren wir aber lange noch nicht am Ziel...

Nach ca. 2 Min Fahrt fiel unserem Fahrer ein, er müsse noch Tanken. Während des Tankens fiel ihm ein, er müssen noch Geld holen... Alles in allem haben wir dann nooch ca 25 Min gewartet. Danach ging es endlich weiter. Die Fahrt sollte nach Aussage des Fahrers ca 2 Stunden dauern. Nach einiger Zeit und ganz netter Unterhaltung fragte er uns nach der Adresse, zu der wir wollten. Wir nannten ihm den Namen unseres Guesthouses, aber das kannte er nicht. Aber Adresse wäre auch OK, dann könne er uns hinfahren. Wir suchten in unseren Unterlagen nach der Adresse und fanden Sie NICHT! Wir hatten email und webadresse aber keine Adresse oder Telefonnummer... :( Man sind wir bräsig!

Wir haben dann vorgeschlagen, dass er uns zum Touristikcenter fährt. Ich wusste, dass es von dort nur ein Katzensprung ist. Kurz im InfoCenter nachgefragt und zwei Strassenecken später kamen wir in der Lobby unseres Guesthouses an.

Den Rest des Tages haben wie mit unseren Bekannten aus Nürnberg, die wir im Guesthouse getroffen haben, Siem Reap erkundet und sind erschöpft in unsere bequemen und sauberen Betten gefallen.

 

  • Kaum in Kambodscha...

  • Hier gab es viele Eisenbahnbrücken

  • Jörg's erstes Amok

  • Die Strasse zu unserem Hostel